Was sind eigentlich Bitterstoffe?
Als Bitterstoffe werden alle chemischen Verbindungen bezeichnet, die durch Aktivierung von T2R (G–Protein–gekoppelterRezeptor) einen bitteren Geschmack aufweisen. Sie können sowohl aus der Natur kommen als auch synthetisch hergestellt werden. Bitterstoffe sind keine chemisch einheitliche Gruppe, sondern zeichnen sich nur dadurch aus, dass sie bitter schmecken. ?(wikipedia.de)
Wie wirken Bitterstoffe?
Unser Körper besitzt viele Rezeptoren die die Bitterstoffe wahrnehmen. Sie befinden sich im Mund und überall im Verdauungstrackt, der Leber, Galle und der Bauchspeicheldrüse. Werden Bitterstoffe wahrgenommen beginnt der Körper sofort damit lebensnotwendige Verdauungssäfte und Verdauungsenzyme auszuscheiden. Deshalb ist es auch wichtig, dass man sie bereits schmeckt und nicht nur als Kapselform zu sich nimmt. Gallenflüssigkeit, Magensäfte und Insulin werden produziert – Substanzen, die für die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen im Körper essentiell sind. Weiterhin unterstützen Bitterstoffe die Entgiftungsfunktion der Leber. Das bedeutet eine schnellere Vernichtung bedenklicher Substanzen. Die Verbesserung der Verdauung kann sich sogar positiv auf unseren empfundenen Stress auswirken.
Bitterstoffe und die heutige Ernährung
Über die letzten 100 Jahre hat sich unsere Ernährung stark verändert. Da der bittere Geschmack oftmals als unangenehm empfunden wird, wurden Bitterstoffe aus vielen Lebensmitteln ganz herausgezüchtet oder merklich reduziert. So schmecken viele Gemüsearten nicht mehr annähernd so bitter, wie dies ursprünglich der Fall war. Das hat allerdings einen großen Einfluss auf unsere Verdauung. Unsere heutige Ernährung besteht häufig aus kalorienreichen süßen, stärkehaltigen und fetthaltigen Lebensmittel. Wenn etwas Bitteres auf den Mund trifft, sendet es ein Signal aus, das den Magen-Darm-Trakt zum Handeln anregt. Die Rezeptoren im Darm stimulieren dann die Produktion von Enzymen, die die Nahrung aufspalten, das Aufweichen des Magens und die Bewegung im Magen-Darm-Trakt. Allerdings fehlt diese Stimulation durch das herausnehmen des Bitteren aus unserer Diät.
Welche Folgen hat es zu wenig Bitterstoffe zu essen?
Verdauungsprobleme, Heißhunger auf Kohlenhydrate, Gewichtszunahme – und all die gesundheitlichen Probleme, die damit einhergehen können.
Welche Vorteile hat es Bitterstoffe wieder täglich zu integrieren?
Das Aufwecken dieser oft ignorierten Rezeptoren kann helfen, eine gesunde Verdauung zu unterstützen und andere ernährungsbedingte Probleme und Funktionen zu regulieren.
Bitter schmeckende Lebensmittel haben alle ihre eigenen, einzigartigen gesundheitlichen Vorteile, darunter Schutz vor Krebs, Herzkrankheiten und Diabetes sowie verringerte Entzündungen und oxidativen Stress.
Die meisten dieser Vorteile ergeben sich aus dem breiten Spektrum der Polyphenole, die als Antioxidantien, Entzündungshemmer und sogar als Präbiotika wirken.
Da es so viele Arten von bitteren Nahrungsmitteln zur Auswahl gibt, ist es einfach, zumindest einige davon in die Ernährung aufzunehmen, um von mehreren gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
Beispiele für bittere Lebensmittel:
- Dill
- Kaffee
- Aubergine
- Cranberries
- Bitterschokolade
- Pampelmuse
- Chicory
- Arugula
- Dill
- Rosenkohl
- Sesam
- Pfefferminz
- Saffron
Pflanzen, die eine besonders hohe Dosis an Bitterstoffen enthalten, sind Artischockenblätter, Echte Engelwurz, Löwenzahn und Löwenzahnwurzel, Enzianwurzel, Schafgarbe und Wermut. Diese Pflanzen können Sie entweder draussen in der Natur pflücken (ausser Enzianwurzel, da der Enzian unter Naturschutz steht), in Ihrem Garten anpflanzen, frisch auf Bauernmärkten besorgen oder als Fertigmischung in Form eines sog. Kräuterbitters kaufen
Quellen: wikipedia.de und Zentrum-der-Gesundheit.de